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In der Sozialstation Greifswald bin ich inzwischen seit drei Jahren tätig. Zuvor habe ich in einem Betreuten Wohnen gearbeitet, wollte mich aber beruflich verändern. Das Angebot bei der Diakonie vom Gehalt bis hin zu den Urlaubstagen hat mich sehr gereizt, hier wird für Mitarbeiter mehr getan als bei privaten Trägern. Insgesamt arbeite ich schon seit 20 Jahren in der Pflege und habe als Quereinsteigerin einen langen Werdegang hinter mir. Erst war ich Pflegehilfskraft, bin dann Pflegefachkraft geworden und bilde mich nun auch noch zur Praxisanleitung weiter. Ob ich meinen Beruf wieder wählen würde? Immer. Auf dem Level, wo ich jetzt bin, fühle ich mich angekommen.
Oft hört man das Vorurteil, dass man in der Pflege auch als Fachkraft den ganzen Tag nur den Allerwertesten wischt - um es auf gut Deutsch zu sagen. Da muss ich aber ganz deutlich widersprechen: Grundpflege machen nur Pflegehilfskräfte. Diese sind delegiert und bekommen eine Anleitung. Als Pflegefachkraft macht man das, was man auch gelernt hat: Behandlungspflege. Das gilt vor allem im ambulanten Bereich.
Wenn mir jemand mit einem Vorurteil begegnet, dann lächle ich erstmal und bitte denjenigen, mir das näher zu erläutern. Meistens wird den Leuten dann in der Erläuterung schnell klar, dass sie falsch liegen und man nicht so pauschalisieren kann. Man muss einfach mehr kommunizieren, damit die Hintergründe verstanden werden.
Mein Arbeitstag beginnt um 05:30 Uhr morgens. Zuerst werden Dialysepatienten versorgt, damit sie zur Behandlung können. Anschließend geht es weiter mit der Grundpflege, bevor ich ins Büro fahre und für etwa zwei Stunden Medikamente stelle. Dort kümmere ich mich außerdem noch um die ärztliche Kommunikation und Aktendokumentation. Sobald ich Praxisanleitung bin, kommt natürlich diese Aufgabe noch dazu. Aktuell haben wir nur Fremdpraktikanten, aber einige Hilfskräfte aus den eigenen Reihen konnte ich schon für die Ausbildung begeistern. Das freut mich sehr und ich weiß ja auch wovon ich rede, schließlich habe ich den Weg von der Hilfskraft zur Fachkraft selbst durchlebt.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben kommt immer sehr auf den Chef an. Wichtig ist vor allem, dass man miteinander redet. Bei uns klappt das sehr gut. Wir haben viele Mütter, auch Alleinerziehende. Die machen dann eben nur Frühdienste und arbeiten nur jedes zweite Wochenende. Das wird schon so geplant, dass man alles unter einen Hut bringt.
Es ist schön, wenn ich mein Wissen weitergeben kann und die Schüler dafür ein positives Ergebnis erhalten. Als Praxisanleitung bekommt man aber auch selbst ständig frischen Input. Wenn die Schüler beispielsweise aus dem Krankenhaus kommen, bringen sie ganz neues Wissen mit, von dem auch ich noch profitieren kann. Denn die Pflege bleibt ja nie stehen, sondern entwickelt sich immer weiter.
In der ambulanten Pflege braucht man Ideenreichtum und Kreativität, man muss schnell Entscheidungen treffen können. Denn gerade in der Häuslichkeit gibt es viele gefährliche Stellen. Ich muss zum Beispiel erkennen, wenn ein Teppich eine Sturzgefahr darstellt. Und natürlich auch reagieren und den Teppich in Absprache mit dem Klienten wegnehmen. Solch ein Auge für das Rundum ist sehr wichtig, aber das entwickelt man ja in der Ausbildung.
Wir sind ein kleines, gutes Team. Probleme sprechen wir offen an und es ist einem auch niemand böse, wenn man mal Dampf ablassen muss. Das hatte ich vorher nicht, aber das liegt einfach am Teamgefüge. Das stimmt hier einfach und deswegen bin ich auch gerne Teil davon.