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Ich bin seit sieben Jahren in der Sozialstation Greifswald als Pflegedienstleitung tätig. Eigentlich hatte ich mich auf eine ganz andere Stelle beworben: Ich wollte gerne mal etwas anderes machen als immer nur Pflege und dachte, in der Tagespflege könnte es mir gut gefallen. Schließlich male und bastle ich ja so gerne. Allerdings hatte ich damals schon den PDL-Schein und ich galt als überqualifiziert. Also habe ich dann erstmal bei meiner alten Arbeitsstelle weitergearbeitet. Wenig später kam dann aber der Anruf mit dem Angebot, die Leitung der Sozialstation zu übernehmen. Da habe ich nicht lange überlegt und angenommen. Das war definitiv die richtige Entscheidung.
Leider wird unser Beruf oft sehr runtergeredet. Außenstehende wissen teilweise gar nicht, was man alles zu organisieren hat und welch große Verantwortung man trägt. Die Bedeutung unserer Hilfs- und Fachkräfte wird nicht in dem Ausmaß wahrgenommen, wie sie es verdient hätte. Dabei geht es nicht nur um Pflege allein. Wenn wir nicht wären, wäre so manch alter Mensch ganz alleine. Und das Alleinsein ist ja das Schlimmste. Dieser Beruf ist wirklich wichtig und wird auch in Zukunft immer wichtiger werden.
Die Klienten sind dankbar, wenn man kommt und einfach für sie da ist. Und damit meine ich eben nicht schnelles Abarbeiten, sondern auch das liebe Wort zwischendurch. Man darf sich ruhig auch mal einen Moment Zeit nehmen und die Menschen Nähe spüren lassen. Für mich ist es das schönste Gefühl, wenn ich weiß, ich hab' demjenigen jetzt wieder geholfen. Dann gehe ich zufrieden raus aus der Wohnung, schließe die Tür hinter mir und sage „Ja, genau so möchte ich im Alter auch versorgt werden”.
Ich komme um 07:00 Uhr ins Büro. Dann lese ich Pflegeberichte, verschaffe mir einen Überblick über alle Neuigkeiten und schaue, ob es irgendwo Probleme oder offene Aufgaben gibt, z. B. weil ein Arztbesuch angemeldet werden muss. Auch schreibe ich als PDL Dienstpläne und plane die Touren. Ebenso gehört es zu meinem Job, Verträge und Angebote zu erstellen sowie Weiterbildungen zu planen und zu organisieren. Wenn meine Mitarbeiter von den Touren kommen, unterhalte ich mich mit ihnen und arbeite entstandene Aufgaben ab. Mein Tag ist damit gut gefüllt. Natürlich geht mein Beruf mit einem Päckchen an Verantwortung einher, aber dieses Päckchen haben die Helfer und Fachkräfte vor Ort bei den Klienten auch zu tragen. Ich für meinen Teil bin froh, dass ich diesen Weg als Pflegedienstleitung für mich gefunden habe. Hier bin ich genau richtig.
Wir versuchen generell immer, bei der Dienstplanung auf die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen. Klar muss man bei Ausfällen auch mal einspringen, aber das halten wir minimal. Besonders auf Mütter nehmen wir Rücksicht. Zwar übernehmen auch sie gelegentlich die Spätschicht oder den Wochenenddienst, aber das gehört zu diesem Beruf einfach dazu. Das weiß man ja vorher.
Ich habe das große Glück, dass ich die Geschäftsstelle genau über mir habe: Egal wen ich brauche, ich habe immer kurze Wege. Ich bekomme immer eine Antwort, egal welche Frage ich stelle und sei sie noch so banal. Man trifft hier auf offene Ohren und es meckert auch niemand, wenn man mal eine andere Entscheidung getroffen hat, als man eigentlich sollte. Ich finde es wirklich ganz wichtig, dass man mit allen Problemen und Sorgen kommen kann. Diese Menschlichkeit ist das, was ich suche und was ich brauche.
Gerade für mich als PDL ist der Austausch im Team ganz wichtig. Man muss miteinander reden, Probleme und Sorgen ansprechen. Gleich ob auf den Touren etwas passiert ist oder das eigene Kind krank ist und man den Dienst nicht wie geplant machen kann: Ich brauche diese Infos für meine Arbeit, um auf alles reagieren zu können. Genauso wichtig ist es, Erfolge zu teilen – die kleinen wie die großen. Jeder kann auf mich zukommen und mit mir sprechen. Das finde ich auch auf menschlicher Ebene einfach schön. Kommunikation ist das A und O, alles andere findet sich.
Ich bin sehr glücklich mit meiner Stelle, ich möchte nichts anderes machen. Ich bereue es auch nicht, dass ich nicht in der Tagespflege angefangen habe; inzwischen glaube ich nämlich, das wäre wohl doch nicht das Richtige für mich gewesen. Was ich jetzt mache, ist sehr umfangreich und voller Abwechslung. Man entwickelt sich weiter und das brauche ich auch. Ich bin beruflich angekommen.